Blick in dem Garten
Der Garten ist ein Welt für sich geworden. Bevor wir
das Gartentor aufmachen, stehen wir still. Wir gucken neugierig
hinein. Dann öffne ich das Tor und trete vorsichtig
ein, um keine Tiere, insbesondere Vögel, zu erschrecken.
Wir legen unsere Sachen ins Gartenhaus und gehen auf eine
Beobachtungsrunde durch den stillen, geheimen Teil, den
strukturierten Teil und den wilden Garten. Es gibt immer
Neuigkeiten, neue Blüten, reife Früchte, aber
auch kleine Tiere und Insekten zu sehen. Es gibt allerdings
auch schlechte Überraschungen, die von Wühlmäusen
oder Nacktschnecken verursacht wurden.
Auf dem ersten Bild ist der Eingangsweg, der nach Feng
Shui-Regeln hergestellt wurde. Die positive Energie, die
vom öffentlichen Spazierweg reinkommt, soll hier nicht
so schnell durchfließen oder durchrauschen (der Garten
hat Gefälle), sondern sich langsam ausbreiten, durch
sanfte Kurven verweilen und durch einem künstlerisch
gestalteten Kreis in alle Richtungen verteilt werden.
Das zweite Bild zeigt die Hauptachse des Gartens mit Gefälle
nach unten. Ich habe hier auf einen Weg verzichtet, um mehr
Grünfläche zu haben. Dadurch werde ich auch nicht
mehr dazu verführt, sofort den nächsten Gartenraum
zu besichtigen, sondern kann geruhsam laufen und entdecken,
was es so gibt. Es handelt sich auch nicht um einen Rasenweg,
sondern um eine Rasenfläche, die sich links und rechts
erstreckt. In diesem Gartenraum vermischen sich viele blühende
und formal geschnittene Pflanzen.
Das dritte Bild stellt den Gemüsegarten dar, wo auch
Schnittblumen, Obst und Beerensträucher einen Platz
gefunden haben. Dieser Teil des Gartens ist in seiner Struktur
gefährdet, da er als Lazarett für Blühpflanzen
und andere Pflanzen, die schnell einen Platz brauchen, benutzt
wird. Dieser Gartenteil liegt etwas tiefer und ist mit Buchshecken
eingefasst, erinnert an einen gemütlichen Senkgarten.
Eine dekorative Bank steht am Ende des Weges für eine
kleine Pause und auch gerne zum Plaudern bereit.
Das vierte Bild präsentiert die zweite Achse, die
zum Werkzeugschuppen führt und sich im Laufe der Zeit
zu einem künstlerischen Ort verwandelt hat. Am Ende
steht ein Tor aus gegossenem Beton und Klinkern. Es soll
der Rahmen für ein Bild sein. Das Ölgemälde
zeigt einen Blick auf das Siebengebirge, eine optische Täuschung.
Auf dem fünften Bild befindet sich der Sitzplatz mit
der roten Bank unter einem schattigen Baum. Von hier aus
hat man einen schönen Blick auf den blühenden
Garten, die Bank selbst stellt aber auch einen optischen
Anziehungspunkt dar. Dieser Gartenraum ist von einem fast
unsichtbaren Holzzaun begrenzt, vor Einblicken von außen
geschützt und lädt dazu ein, sich auf der Rasenfläche
niederzulassen und die Sonne zu genießen.
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